Ein schwieriger Nachbar
Es begann irgendwann im Jahr 2021. Plötzlich hatten wir einen Biber in unserer Nachbarschaft. Die putzigen Kerlchen sind ja nun mal dafür bekannt, dass sie ihren Lebenszweck darin sehen, die Landschaft umzugestalten. Und das mit großer Hingabe, Kreativität und Ausdauer.
Unser Hundeplatz liegt am Rande der Schilflache, quasi die „Großkrotzenburger Everglades“. Es handelt sich dabei um einen ehemaligen Nebenarm des Mains, den man in frühere Zeiten unsinnigerweise trocken zu legen versuchte, wodurch auch der Bieber verschwand. Später ging man dann dazu über, das Feuchtgebiet wieder zu vernässen.
Seither siedelt sich auch die ehemals vertriebene Tierwelt hier nach und nach wieder an. Doch der Bieber ist ein schwieriger Nachbar. Er steht unter Naturschutz. Wir eher nicht. Man lässt ihn also seine Bedürfnisse befriedigen, auch wenn es auf Kosten von uns Menschen auf unserem Vereinsgelände geht. Wir hatten daher in den vergangenen zwei Jahren auch schon öfter mal bis zu einem Drittel unseres Platzes unter Wasser.
So geht des nun immer hin und her. Mal ist er im Vorteil, mal sind wir es. Man kann sich halt seine Nachbarn nicht immer aussuchen. Neulich wurde er sogar am hellichten Tag in flagranti erwischt.
